Ess-Störungen

Grafik Ess-Störung
Liebe

Ess-Störungen

Ess-Störungen sind Krankheiten, die den Körper und das Denken betreffen. Ob ein Mensch an einer Ess-Störung leidet, ist nicht am Körper zu erkennen. Die Ess-Störung zeigt sich im Denken und findet somit vor allem im Kopf statt. Nur manchmal können Ess-Störungen durch Veränderungen des Körpers oder des Gewichts erkannt werden. 

Die Gedanken von Betroffenen kreisen um Essen. Viele haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie etwas essen, mögen sich und ihren Körper nicht mehr und verändern sich in ihrem Verhalten, in ihrer Persönlichkeit und in ihren sozialen Kontakten.  

Es gibt viele verschiedene Arten von Ess-Störungen. Sie unterscheiden sich in der Art und Weise wie ein Mensch auf die negativen Gedanken zu Essen reagiert. Jede Ess-Störung ist anders, so wie jeder Mensch anders ist. Einige Menschen hungern lange Zeit, essen nur bestimmte Dinge oder nur zu bestimmten Zeiten. Andere hungern für eine Zeit, bekommen dann Ess-Attacken und versuchen das Gegessene danach wieder loszuwerden. Das kann zum Beispiel durch Erbrechen passieren. Wieder andere bekommen Ess-Attacken und nutzen keine Gegenmaßnahmen, um das viele Essen wieder loszuwerden. 

Bei einer Ess-Attacke wird in einer sehr kurzen Zeit eine sehr große Menge an Essen aufgenommen. Eine Ess-Attacke dient nicht dazu das vorherige Hungergefühlt zu stillen, sondern um andere, psychische Bedürfnisse zu erfüllen. 

Alle Ess-Störungen haben eine Gemeinsamkeit: Essen ist nicht mehr frei und schön, sondern verursacht Leid und wird so zum Problem. 

Betroffenen essen nicht mehr, worauf sie Hunger oder Lust haben. Sie haben viele Gedanken und häufig auch Regeln rund um das Thema „Essen“. Die Angst dick zu werden ist riesig und nimmt die Gedanken ein. Diese negativen Gedanken verhindern zum Beispiel, dass Betroffene mit anderen zusammen essen können. Aus diesem Grund ziehen sich Betroffene immer weiter zurück, haben Ausreden, um nicht essen zu müssen und verändern sich in ihrer Persönlichkeit. 

Häufig setzen sich Betroffene Ziele und fühlen sich anfangs besser, wenn sie diese erreichen. Aber sie betrachten sich auch immer kritischer und werden unzufriedener mit sich. Sie fühlen sich hässlich und wertlos. Häufig glauben sie, dass alles besser wird, wenn sie abnehmen, aber dieser Wunsch erfüllt sich nicht.  

Diese Krankheit sucht man sich nicht aus! Keine Betroffene hat Schuld, dass sie eine Ess-Störung hat. Eine Ess-Störung entsteht, weil es im Leben Probleme gibt, für die Betroffene keine Lösung finden. Zum Beispiel Ängste oder Sorgen, die zu viel sind und nicht gelöst werden können. Die Ess-Störung vertreibt diese Gedanken mit Gedanken an Essen. Über das (Nicht-)Essen bekommen Betroffene wieder das Gefühl von Kontrolle, und dass sie mit ihren Handlungen etwas bewirken können. Die Ess-Störung entsteht somit als ein Lösungsversuch, der aber misslingt. Denn die Ablenkung vom eigentlichen Problem löst das Problem nicht und zudem entstehen durch die Ess-Störung ganz neue Probleme. 

Mit einer Ess-Störung können Betroffene nicht einfach aufhören. Damit die Krankheit endet, muss sie behandelt werden. Das ist nicht einfach und es ist wichtig sich Hilfe zu holen. 

Wenn Du selbst Sorge hast an einer Ess-Störung zu leiden oder Veränderungen bei Deiner Freundin bemerkst, dann ist es wichtig und richtig nach Hilfe zu suchen. 

Wir von der LOBBY FÜR MÄDCHEN sind für Dich da, wenn Du Hilfe brauchst!

Hier findest du Informationen zur Beratung bei der LOBBY FÜR MÄDCHEN:

https://lobby-fuer-maedchen.de/maedchenberatung-in-ehrenfeld 

Weiterführende Links

Unter dem folgenden Link findest Du den interaktiven Comic „Ninette – Dünn ist nicht dünn genug“:

https://ninette.berlin/mainsite/

Wenn Du weitere Fragen zu dem Thema „Ess-Störungen“ hast, findest Du unter folgendem Link weitere Informationen:

https://www.bzga-essstoerungen.de/was-sind-essstoerungen/haeufig-gestellte-fragen/?L=0

Im Folgenden findest Du drei Videos der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), in denen das Thema „Ess-Störungen“ erklärt wird:

TRIGGERWARNUNG: In allen drei Videos sprechen Betroffene und Angehörige der Betroffenen über die Ess-Störungen und die Folgen.

Hier findest Du eine Dokumentation des „Y-Kollektiv“ zu der Binge-Eating-Störung:

TRIGGERWARNUNG: In dem Video sprechen Betroffene über ihre Ess-Störung.

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