Der Begriff „Mobbing“ taucht seit einigen Jahren verstärkt auf. SchülerInnen verwenden den Begriff oft, wenn es um das Ärgern von MitschülerInnen geht, in Konfliktsituationen oder sogar bei Meinungsverschiedenheiten. Aber es ist (noch) kein Mobbing, wenn jemand mal beschimpft, mal geärgert oder mal geschubst wird. Natürlich ist das nicht in Ordnung. Von Mobbing wird dann gesprochen, wenn jemand von einer oder mehreren Personen über einen längeren Zeitraum absichtlich beschimpft, geärgert oder abgewertet wird. Jemanden zu mobben, passiert also bewusst und nicht aus Versehen in einer Streitsituation.
Konflikte und Auseinandersetzungen unter Gleichaltrigen sind bis zu einem gewissen Grad normal und gehören zu dem Erwachsenwerden dazu.
Per Definition ist „Mobbing“ ein über einen längeren Zeitraum anhaltender Zustand. Dieser wird von Erniedrigung, Beleidigung, Schikanen, verbalen oder körperlichen Angriffen und Ausgrenzungen gekennzeichnet. „Mobbing“ findet nie von nur einer Person statt, sondern wird immer von mehreren begangen.
Oft ist es für Betroffene schwierig sich aus der Situation zu befreien. Sie versuchen durch verschiedene Strategien ihre Rolle zu verändern. Ohne Hilfe von außen ist das aber kaum möglich. Und gerade, weil meist niemand auf der Seite der betroffenen Person steht, ist Mobbing so schlimm. Wenn niemand Partei für Betroffene ergreift, sehen die Täter oder die Täterinnen oft keinen Grund das Mobbing zu beenden und es kann gemeiner und unerträglicher werden. Betroffene leiden manchmal noch Jahre später unter den Folgen.
Betroffenen wird oft eine (Mit-) Schuld gegeben, sie werden für das Mobbing verantwortlich gemacht. Das ist Unsinn! Die betroffene Person ist nie selbst schuld!
Schuld hat immer der Täter, niemals die betroffene Person!
Mobbing ist niemals in Ordnung. Du darfst „Nein“ sagen. Du darfst Dich wehren. Du darfst Dir Hilfe und Unterstützung holen. Jedes Mädchen und jede junge Frau hat das Recht auf ein gewalt-freies Leben.
Zudem bleibt „Mobbing“ oft unentdeckt, da die TäterInnen versuchen durch Manipulation und Einschüchterung ihre Machtposition zu erhalten. Gerade wegen solcher Schwierigkeiten fällt es vielen Betroffenen schwer, sich Hilfe zu suchen.
Wir von der LOBBY FÜR MÄDCHEN sind für Dich da, wenn Du Hilfe brauchst! Hier findest du Informationen zur Beratung bei der LOBBY FÜR MÄDCHEN:
https://lobby-fuer-maedchen.de/maedchenberatung-in-ehrenfeld
Neben Mobbing im realen Leben gibt es auch Mobbing im Internet. Wenn Personen online gemobbt werden, wird das als Cyber-Mobbing bezeichnet.
Die Strategien von TäterInnen und der Verlauf von Cyber-Mobbing ist nahezu identisch mit dem „altbekannten“ Mobbing. Allerdings ist durch den Einsatz von Internet und Smartphones die Reichweite und damit die Dimension nochmal viel größer. Die schnelle Verbreitung und die prinzipiell lebenslange Dokumentation des Mobbings in gespeicherten Chatverläufen, durch Handyfotos, Videos oder in Internetforen lassen kaum noch Schutzräume und Rückzugsmöglichkeiten zu.
Weiterführende Links
Weitere Informationen zu Cyber-Mobbing findest Du auch unter:
http://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/
Hier findest Du ein Video, in dem Expertinnen von „handysektor“ Cyber-Mobbing erklären:
TRIGGERWARNUNG: Im folgenden Video berichtet eine Betroffene von Cyber-Mobbing. Es werden verletzende Beschimpfungen zitiert und es wird thematisiert, dass Cyber-Mobbing im schlimmsten Fall eine Ursache für Suizid sein kann.
Wir verlinken hier das Video, um betroffenen Personen zu zeigen, dass sie nicht allein sind!
Informationen zu weiteren Formen von digitaler Gewalt findest Du unter: